Jedes Ereignis hat eine Vorgeschichte So wie dem 2. Weltkrieg die Friedensdiktate von Versailles und St. Germain vorausgegangen waren, so ging der heutigen Konfliktsituation zwischen Russland und der Ukraine der Kalte Krieg und der Zusammenbruch der Sowjetunion voraus. Nach der totalen Niederlage des Deutschen Reiches und der Teilung Europas in einen US-dominierten und einen sowjetisch beherrschten Teil wurden auf beiden Seiten Militärbündnisse geschlossen: auf westlicher die Nato, auf östlicher der Warschauer-Pakt.
„Die Russen draußen , die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten“. So hatte Lord Ismay, der erste Generalsekretär der Nato ihre Aufgaben definiert. („to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“ ) und dabei ist es bis heute geblieben. Deutschland ist nach wie vor ein besetzter Staat, wobei nur die Bezeichnung der Besatzer geändert wurde. Die US-Besatzungsarmee wurde einfach in „befreundete Armee“ umbenannt. Deutschland ist trotz wirtschaftlicher Stärke auch 69 (!) Jahre nach Kriegsende immer noch ein Staat minderen Rechtes, also im Sinne der Nato-Doktrin „unten“ und die Amerikaner sind nach wie vor „in“, also in Europa. Und die Russen ? Sie sind nicht nur „draußen“ geblieben, sie wurden nach der „Wende“ systematisch eingekreist, wobei der Ring um Russland immer enger gezogen wurde, obwohl es im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands laut Gorbatschow Zusagen westlicher Botschafter gegeben habe, wonach eine Erweiterung der Nato nicht betrieben werde. So habe laut eines Aktenvermerkes Genscher am 10. Februar 1990 dem sowjetischen Außenminister Schewardnadse versichert: „Uns ist bewusst, dass die Zugehörigkeit eines vereinten Deutschlands zur Nato komplizierte Fragen aufwirft. Für uns steht aber fest: Die Nato wird sich nicht nach Osten ausdehnen.“ Genschers Versprechen hatte sieben lang Jahre gehalten.
Auf dem Nato-Gipfel in Madrid 1997 wurden erstmals ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten Beitrittsverhandlungen angeboten und 1999 traten Polen, Tschechien und Ungarn dem westlichen Militärbündnis bei. Mittlerweile sind fast alle Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes und sogar die baltischen Staaten als ehemalige Sowjetrepubliken der Nato beigetreten . Auch in den ehemaligen asiatischen Sowjetrepubliken versucht die Nato Fuß zu fassen
Ihre Osterweiterung wird in allen politischen Lagern Russlands als Vertragsbruch des Westens und als Bedrohung der eigenen Sicherheit gesehen.
Mit dem Griff nach der Ukraine überschritt der Westen aber endgültig eine rote Linie.
Von der alten Kiewer Rus hatte die Christianisierung und die Staatswerdung Russlands ihren Ausgang genommen, Russen und Ukrainer sind eng miteinander verwandte Völker und zudem leben im Südosten der Ukraine überwiegend ethnische Russen.
Die Ukraine durfte aus russischer Sicht nicht ins russlandfeindliche Lager gezogen werden!
Die Anmaßungen der vom Westen massiv geförderten und instrumentalisierten Majdan-Provokateure, gingen sogar so weit, Russisch als zweite Amtssprache abschaffen zu wollen.
Die Krim, überwiegend von ethnischen Russen bewohnt und seit Katharina der Großen Teil des russischen Reiches, war in der Sowjetzeit von Nikita Chruschtschow der Ukraine „geschenkt“ worden. Offizieller Anlass war das 300-jährige Jubiläum des Vertrages von Perejaslaw von 1654, in dessen Rahmen sich der von Polen bedrängte ukrainische Kosakenstaat dem Schutz des russischen Zaren unterstellt hatte. „Die „Schenkung“ sollte ein Zeichen und Beweis der unverbrüchlichen Zusammengehörigkeit von Russen und Ukrainern sein. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verblieb die Krim bei der Ukraine und ist nun, nach den politischen Wirren der letzten Jahre und dem vom Westen gesteuerten Putsch gegen Präsident Viktor Janukowitsch und einer auch international als fair anerkannten Volksabstimmung in den russischen Staatsverband zurückgekehrt.- Ein historischer Irrtum wurde damit korrigiert und dem ethnischen Prinzip Rechnung getragen! „Nichts ist endgültig geregelt; es sei denn, es ist gerecht geregelt“ formulierte einst US-Präsident Abraham Lincoln. Dieser weise Satz gilt aber auch für die ukrainischen Staatsbürger russischer Volkszugehörigkeit im Südosten der Ukraine, zumal diese Menschen keine Zuwanderer waren, sondern überwiegend in den von Katharina der Großen gegründeten Städten wie Odessa, Noworossijsk Cherson angesiedelt worden waren. Im derzeit umkämpften Mariupol, hatten bei der Volkszählung 2001 fast 90 % der Bevölkerung Russisch als ihre Muttersprache angegeben.
Es war vorauszusehen, dass die US-gesteuerten Provokationen der Majdan – „Demonstranten“ auf russischen Widerstand stoßen mussten. Dass in der Folge Sanktionen gegen Russland verhängt wurden, und die US-geführte Nato eine widerliche Kriegshysterie entfachte, liegt voll im Trend amerikanischer Außenpolitik. Die Sanktionen schaden Russlands Wirtschaft, mindestens im gleichen Ausmaß aber den EU-Staaten. Die einzigen Profiteure dieser antirussischen Hetze sind die Rüstungskonzerne, vor allem jene der USA.
So beschloss die NATO bei ihrem Gipfeltreffen die Schaffung einer sehr schnell einsetzbaren Truppe, vor allem aber legte sie ein Bekenntnis zu höheren Verteidigungsausgaben der Staaten der Allianz ab.
Der designierte nächste NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der am 1. Oktober das Amt von Rasmussen übernimmt, bezeichnete die Allianz als eine "Familie mit gemeinsamen Werten", die eine Milliarde Bürger zu verteidigen habe. "Wir müssen uns weiter einsetzen für diese Werte." Dazu seien politische und finanzielle Investitionen in die NATO erforderlich.
Traurig, dass sich das angeblich neutrale Österreich vor den Karren der westlichen Kriegshetzer spannen lässt.