Die deutsche Ministerin Kristina Schröder war von Muslimen als „deutsche Schlampe“ bezeichnet worden. Die Empörung war natürlich groß und Wasser auf die Mühlen der Kreuzzügler wider den Islam. Die Muslime werden immer frecher und es wird Zeit, dass ihnen das Maul gestopft wird. So oder ähnlich waren die verständlichen Reaktionen. Was war diesen frechen Menschen eingefallen, eine deutsche Ministerin derart zu beflegeln? War es ein zu kurzer Rock der Frau Minister, oder hatte sie die gleichgeschlechtliche Liebe verteidigt oder war sie gar für die Beibehaltung der Kreuze in den deutschen Schulen eingetreten? Keineswegs, es war weit schlimmer. Doch lassen wir die Frau Minister selbst sprechen. In einem Interview mit der Bild Zeitung antwortete sie auf die Frage wie es gekommen war, dass sie als „deutsche Schlampe“ bezeichnet worden war, wie folgt: „ Ich war damals als Abgeordnete für das Thema extremistischer Islamismus zuständig. Dabei bin ich gegen die türkische Zeitung ‚Vakit‘ vorgegangen. Die hatte in ihrer Deutschland-Ausgabe üble antisemitische Thesen verbreitet und den Holocaust geleugnet. Als ich sie deshalb wegen Volksverhetzung angezeigt habe, startete die Zeitung eine Hetzkampagne gegen mich. In dem Zusammenhang wurde ich so beschimpft – vor allem von anonymen Anrufen.“ Wie sagten schon die alten Römer? „Audiatur et altera pars“, das heisst, „man höre auch den anderen Teil“. Auch wenn derartige Beschimpfungen nicht zu billigen sind, so hält sich doch meine Empörung in diesem Fall, seit mir die Vorgeschichte bekannt geworden ist, in engen Grenzen.