Die Reaktionen auf Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ haben nicht nur gezeigt, dass sich die Masse des deutschen Volkes trotz weitgehend gelungener Umerziehung doch noch einen Rest an Normalität bewahrt hat, sondern sie ließen auch mit erschreckender Deutlichkeit die große Kluft, zwischen ihr und der abgehobenen politischen Nomenklatura, erkennen. So kritisierte etwa Angela Merkel, um nur ein Beispiel zu nennen, noch vor der Veröffentlichung des Buches es als „Verdummung“. Allerdings bewies sie wieder einmal ihre Anpassungsfähigkeit, als sie nur wenige Tage später, nach Bekanntwerden der von ihr unerwarteten landesweiten Zustimmung, die staunenden Bundesbürger wissen ließ, dass Multikulti gescheitert sei. Das Ausländerthema ist in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen. Trotzdem ist von den etablierten Parteien keine Kursänderung in dieser für das Überleben des deutschen Volkes entscheidenden Frage zu erwarten.
In Österreich dagegen ist die Überfremdung schon seit Jahren Thema in der politischen Auseinandersetzung und der Treibsatz, der die Freiheitliche Partei zu immer neuen Erfolgen führt. Tatsächlich ist aber auch in der Alpenrepublik die diesbezügliche Situation um nichts besser als in der Bundesrepublik. Besonders schlimm sind die Wiener Verhältnisse, beträgt doch der Bevölkerungsanteil mit „Migrationshintergrund“ bereits 40 Prozent . Da die Zuwanderer im Durchschnitt jünger und – vor allem die Muslime - kinderreicher sind als die Einheimischen, lässt sich leicht abschätzen, wann die autochthone Bevölkerung in der Minderheit sein wird. Trotzdem ist kein Ende der Überfremdung abzusehen. Im Gegenteil:
"Brauchen 100.000 Zuwanderer bis 2013"
So spricht sich Außenminister Spindelegger für mehr Zuwanderer aus. In einem Interview, das er der „Presse am Sonntag“ gewährte, plädierte er für eine „aktive“ Zuwanderung, denn ohne „aktiven, gezielten Prozess der Zuwanderung“ seien Gesundheit und Sozialsystem nicht überlebensfähig. Rund 100.000 sollen es nach seinen Vorstellungen bis 2030 sein.
Und der sattsam bekannte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl warnte vor zu wenig (!) Zuwanderung. Seine Begründung: die demographische Entwicklung in Österreich. Demnach sank zwischen den Jahren 1993 und 2001 die Zahl der Geburten in Österreich um mehr als 20 Prozent. „Ohne Zuwanderung wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter hierzulande bald schrumpfen“, dozierte Leitl in einer Aussendung. Die Forderung beider Herren lässt sich unter dem Schlagwort „Inder statt Kinder“ zusammenfassen.
So recht Leitl mit der Beurteilung der demographischen Entwicklung auch hat,- und die ist tatsächlich äußerst bedrohlich—so falsch und gefährlich sind seine Forderungen nach verstärkter Zuwanderung. Tatsächlich sieht der Herr Präsident nicht über den Tellerrand seiner eigenen und die seiner Standesgenossen Interessen.
Da sich nicht mehr verheimlichen lässt, dass in allen Industriestaaten, also auch in Österreich, nach wie vor eine Sockelarbeitslosigkeit besteht, die vor allem ungelernte Arbeitskräfte betrifft und dass dies auch in Zukunft aufgrund der gesteigerten Produktivität so bleiben wird, das heißt, dass jede weitere Einwanderung ungelernter Arbeitskräfte unweigerlich zu einem Reißen unseres Sozialnetzes führen muss, wurde ein Kurswechsel angesagt.
Der Stein der Weisen, wird nunmehr in einer sogenannten Rot-Weiß-Rot-Card (RWR-Card) gesehen. . Mit ihrem Inkrafttreten im Juli 2011 soll die Zuwanderung von Bürgern aus Nicht-EU-Ländern (sogenannten „Drittstaaten“) künftig durch bestimmte Kriterien gesteuert werden und nicht mehr über Quoten passieren. . Um eine RWR-Card können sich drei Personengruppen bewerben: Hoch qualifizierte Migranten (zum Beispiel Manager, Mediziner, IT-Spezialisten), qualifizierte Migranten mit Mangelberufen und sonstige Schlüsselkräfte, die nicht durch im Inland Arbeitsuchende abgedeckt werden können (hierfür muss ein Ersatzkraftverfahren durchlaufen werden).
Weiters wird eine RWR-Card plus mit einem freien Arbeitsmarktzugang und der Perspektive auf ein Daueraufenthaltsrecht eingeführt. Diese gilt für Familienangehörige (etwa von Fachkräften), für Fälle des humanitären Aufenthalts, für Fälle der Niederlassungsbewilligung sowie für Fälle der RWR-Card und der „Blauen Karte“ der EU im Verlängerungsfall.
Spitzen- und Fachkräfte
Die Spitzen- und Fachkräfte, die mit der RWR-Card nach Österreich zuwandern sollen, müssen vor dem Zuzug keine Deutschkenntnisse aufweisen. Diese sind zwar ein Kriterium und bringen dem Zuwanderungswilligen Punkte bei der Bewerbung, sind aber kein Muss. Für Familienangehörige wird es unterschiedliche Regelungen geben. Familienangehörige von Topfachkräften der ersten Säule (=hoch qualifizierte) müssen ebenfalls keine Deutschkenntnisse vor der Einreise aufweisen, jene der Säulen zwei (Mangelberufe) und drei (sonstige Schlüsselkräfte) müssen hingegen zumindest elementare Sprachkenntnisse aufweisen.
Der Spracherwerb während des Aufenthalts beschleunigt die Verlängerung des Aufenthalts. Wenn zum Beispiel nach zwei Jahren das Sprachniveau B2 (=gute Deutschkenntnisse vergleichbar mit Englisch-Maturaniveau) erreicht wird, wird der Aufenthalt um drei Jahre statt nur um ein Jahr verlängert.
Die erste Säule umfasst Spitzen-Kräfte mit Hochschulabschluss wie etwa Manager oder Mediziner, die zweite und dritte Säule Migranten mit hoher und mittlerer Qualifikation. Säule zwei regelt Zuwanderung von Migranten mit Mangelberufen. Welche Berufe das sind, wird je nach Bedarf per Verordnung festgelegt. Derzeit sind das zum Beispiel Fräser, Fliesenleger, Schweißer, Elektroinstallateure, Bauspengler, Dachdecker, Lackierer, Krankenschwestern. Säule drei umfasst alle anderen Schlüsselkräfte, die zwar nicht in einem Mangelberuf sind, aber nicht durch die in Österreich verfügbaren Arbeitskräfte abgedeckt werden können (=Ersatzkräfte).
Nach Angaben von Wirtschaftsminister Mitterlehner könnten bis 2030 bis zu 100.000 Fachkräfte aus Drittstaaten von der RWR-Card profitieren und das Sozialministerium schätzt, dass über die RWR-Card 8.000 Zuwanderer pro Jahr nach Österreich kommen.
Die Überfremdung geht also zügig weiter, mit dem einzigen Unterschied, dass nicht mehr ungelernte Arbeitskräfte ins Land geholt, sondern gezielt Fachkräfte angeworben werden sollen. Zweifellos ein Vorteil für die Wirtschaft, die sich ihre Mitarbeiter aus einem größeren Arbeitskräfteangebot aussuchen kann.
Dem steht aber eine verstärkte Wettbewerbssituation auf dem Arbeitsmarkt gegenüber, die sich immer mehr dem US-amerikanischen brutal-kapitalistischen „Hire and Fire“ System angleichen und zu einer weiteren Entsolidarisierung der autochthonen Bevölkerung führen wird. Weiters ist zu erwarten, dass sich viele einheimische Unternehmungen nicht mehr der Mühe unterziehen werden, selbst junge Menschen auszubilden, da sie ja problemlos ausgebildete Ausländer bekommen können.
Dass Wirtschaftsbosse in erster Linie ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen im Auge haben, liegt in der Natur der Sache und ebenso, dass sie im Zweifelsfall diesen gegenüber dem Gemeinwohl den Vorzug geben.
Anders ist das Verhalten der Gutmenschen aller Schattierungen zu sehen. Dummheit oder Falschheit prägen ihre Haltung. Schon vor Jahrzehnten geißelte die kommunistische „Volksstimme“ das sogenannte „head-hunting“ der US-Amerikaner als Neokolonialismus. Und ihre damalige Kritik war berechtigt. Tatsächlich ist es gleich, ob einem Volk seine Rohstoffe und Bodenschätze entzogen werden oder seine ausgebildeten Menschen. Beides sind Formen von Neokolonialismus.
Es ist grotesk, ja geradezu pervers, auf auf der einen Seite den Entwicklungsländern mit Geld zu helfen, ihnen aber auf der anderen Seite durch Abwerbung ausgebildeter Fachkräfte einen weit größeren Schaden zuzufügen.
Aber so sind sie eben, unsere Gutmenschen!