Es gilt die Unschuldsvermutung…

Der Vorarlberger Hubert Gorbach gehört zu jener Sorte von Politikern, die für den schlechten Ruf der Politiker und die zunehmende Politverdrossenheit in unserem Lande die Hauptverantwortung tragen. Politisch mäßig talentiert, schlug er sich beim Verrat Jörg Haiders an der FPÖ auf die Seite der „Futternapfpartie“, also des BZÖ. Er gab der Karriere gegenüber seiner Gesinnung – falls er so etwas überhaupt hatte – den Vorzug. Vizekanzler und Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie waren die Höhepunkte in der Laufbahn des flexiblen Gorbach. Wie weit seine Flexibilität tatsächlich gegangen sein dürfte, ist einem Bericht der Zeitschrift „News“ zu entnehmen. Unter Gorbach wurde, so „News“, die sogenannte Universaldienstverordnung, die die Verrechnung der Telekom-Unternehmen untereinander regelt, angeblich den Wünschen der Telekom Austria angepasst. Sie soll dadurch Mehreinnahmen von mehr als zehn Mio. Euro pro Jahr erzielen. Nachdem Gorbach aus der Regierung ausschied und Unternehmer wurde, zahlte die Telekom laut „News“ über die Firma des Lobbyisten Peter Hochegger 264.000 Euro für die Sekretärin des Jungunternehmers Gorbach. Die Zahlung ist laut Bericht in Höhe von 33.000 Euro pro Quartal für den Zeitraum von acht Quartalen erfolgt. Gorbach dementierte, das BZÖ schloss ihn unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus der Partei aus.
Mit seinem legendären Bettelbrief an den britischen Finanzminister Alistar Darling, in dem er seinen „Dear Alistair“ wissen ließ „The World in Vorarlberg is too small for me“, der längst Kultstatus erlangt hat, gab sich Gorbach der Lächerlichkeit preis. Ob er sich auch der Korruption schuldig gemacht hat, wird die Justiz zu klären haben.
Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung…