Wer im Glashaus sitzt,soll nicht mit Steinen werfen: Bubi Kurz als Pharisäer

Am Sonntag, den 14. Dezember berichtete „der standard“ über die Festnahmen von Redakteuren und Fernsehleuten in der Türkei, darunter der Chefredakteur der Tageszeitung „Zaman“, Ekrem Dumanli, denen „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ vorgeworfen wurde. Erdogan bezweckt mit den Verhaftungen zweifellos eine Einschüchterung der Betroffenen und damit eine Einschränkung der Meinungsfreiheit. Die EU gibt sich wie immer schulmeisterlich bis empört. So nannte Österreichs Bubi Kurz die Verhaftungen einen „unfassbaren Angriff auf die Meinungs- und Medienfreiheit in der Türkei“. Offensichtlich dürfte dem jungen Mann nicht bekannt sein, dass in Österreich Männer wegen gewaltfreier Äußerungen unerwünschter, bzw. verbotener (!) Meinungen seit Jahren in heimischen Gefängnissen schmoren. Dabei geht es nicht darum, ob man deren Ansichten teilt oder ablehnt, ob sie richtig oder falsch sind. Es geht darum, sie äußern zu dürfen! Schließlich herrscht auch in Diktaturen Meinungsfreiheit, sofern man die Meinung des jeweiligen Diktators teilt.
Als Funktionär einer Partei, die einst christliche Werte vertreten hatte, müsste Bubi Kurz den Satz aus der Bergpredigt kennen: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ Das gilt aber nicht für Pharisäer wie Bubi Kurz und seine EU-Genossen!