Westerwelle und die spätrömische Dekadenz

Wie immer man aus sachlichen Gründen zu den Äußerungen des bundesdeutschen Vizekanzlers und Außenministers Guido Westerwelle über das Karlsruher Urteil zu Harz IV stehen mag, so zeigt doch eine seiner Formulierungen, die völlige Abgehobenheit und die Scheinwelt, in der dieser sonderbare Zeitgenosse lebt. „Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein“. Ein bekennender Schwuler – was absolut wertfrei gemeint ist - sollte mit Bezeichnungen wie „spätrömische Dekadenz“ doch etwas zurückhaltender sein. Auch wenn uns aufgeklärten Menschen Homosexualität nicht als Makel gilt, so gilt sie doch noch Menschen in der islamischen Welt, glaubensstarken Christen und Juden, sowie älteren Europäern, die noch im Geschichtsunterricht vom moralischen und sittlichen Verfall des römischen Weltreiches gehört hatten, als solcher.
Anderseits, ein Außenminister, der als Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland mit seinem Freund Staatsbesuche absolviert, kann in kein Fettnäpfchen mehr treten, - er ist eines!