Die Intelligenz der Frau Karl

Unter dieser Überschrift setzte sich am 20. Mai dieses Jahres Andreas Unterberger, vormals Chefredakteur der Presse und danach der Wiener Zeitung, in seiner Internet-Seite „Andreas Unterbergers Tagebuch“ mit den linken Ideen der schwarzen „Wissenschafts“-Ministerin Beatrix Karl in äußerst kritischer Weise auseinander. Süffisant stellte er am Anfang seiner Ausführungen die Frage,
„Sollte man nicht endlich einen Intelligenztest für Politiker einführen? Genügt es derzeit wirklich, in die richtige Länder-, Geschlechter-, Bünde-Quote zu fallen, um Minister zu werden?“, die er auch gleich selbst beantwortete. „Der Fall Beatrix Karl macht die Antworten auf diese Fragen klar: zweimal Ja. Die ‚Wissenschafts‘-Ministerin fordert aus heiterem Himmel ein ‚Gymnasium für alle‘. Mit der gleichen Logik fordere ich nun ‚einen Magistertitel für alle‘. Genauso legitim wäre auch: ‚Alle 8,3 Millionen Österreicher sollen Minister werden!‘
Dass ihre plötzliche Forderung nach einem ‚Gymnasium für alle‘, nach einer ‚einheitlichen
Schule für alle 10- bis 14-Jährigen‘ nichts anderes als die Gesamtschule, zeigt der sofortige Jubel der SPÖ. Offenbar hält Karl die Österreicher für so blöd, dass diese den Trick nicht merken. Aber die Menschen sind klüger als Minister. Sie wissen: Gesamtschule bleibt Gesamtschule, auch wenn künftig über allen Schultoren das Wort ‚Gymnasium‘ steht.“
Tatsächlich bewirkt die sozialistische Schulpolitik, ausgehend von der Milieutheorie, schon seit Jahrzehnten einen stetigen Leistungsabfall an österreichischen, insbesondere an Wiener Schulen. Die marxistischen (Wahn-)Vorstellungen, dass der Mensch ausschließlich „ein Produkt seiner Umgebung“ sei und dass Veranlagung – und Geschlecht – bedeutungslos seien, treibt auf den verschiedensten Gebieten die seltsamsten Blüten. So entspringt auch die Forderung nach einer „gefängnislosen Gesellschaft“ dieser Utopie. Schließlich, so wird argumentiert, sei der Mensch von Geburt an gut und es seien nur die sozialen Verhältnisse, die den Einzelnen auf die schiefe Bahn brächten. Eine positive Veränderung des sozialen Umfeldes würde auch die Menschen positiv beeinflussen und sie von kriminellen Taten abhalten. Damit würden die Gefängnisse überflüssig werden.
Aus der gleichen Giftküche stammt das Projekt „Gender-Mainstreaming“, nach dem völlig neue Rollenbilder geschaffen werden, bei denen die Kategorien Mann und Frau keine Bedeutung haben und die Menschen selbst umgemodelt werden sollen. Als Beispiel zitierte Barbara Rosenkranz am 23. 11. 2008 in der Kronen Zeitung einen Fall aus der Praxis: „Unter dem Titel ‚geschlechtssensible Pädagogik‘ setzt z. B. ein öffentlich geförderter Kindergarten in Wien bereits bei den Kleinsten an. Um ‚traditionelle Rollenbilder‘ aufzubrechen, werden Mädchen ausdrücklich angeleitet, sich nicht ‚weiblich‘ zu verhalten. Mädchen, die sich als Prinzessinnen verkleiden, sind dort nicht vorgesehen. Vielmehr kann man auf der offiziellen Internetseite lesen, dass es als wünschenswert erachtet wird, wenn sie ‚in der Krippe zwicken, andere vom Platz in der Garderobe verdrängen oder Spielkameraden Autos wegnehmen‘. Den Buben hingegen werden Massagen gezeigt und Kosmetikkörbe angeboten. SIE sollen Prinzessinnenkleider anziehen und sich die Nägel lackieren. Ein deutscher Pionier auf dem Gebiet der ‚geschlechtssensiblen Pädagogik‘ hat es deutlich formuliert: „Das Ziel ist nicht ein anderer Junge, sondern gar kein Junge.“
Weniger radikal, aber in dieselbe Richtung zielen die Bemühungen roter Politiker, junge Mädchen für Berufe zu begeistern, die als typische Männerberufe gelten.
Es sind also nicht nur die Schulen Opfer des linken Gleichheits- und Einebnungswahnes.
Der in der österreichischen Verfassung festgeschriebene Gleichheitsgrundsatz bedeutet, dass die Menschen gleich an Würde und Rechten, gleich vor dem Gesetz sind, nicht aber, dass alle gleich zu machen sind.
Der Direktor einer Sonderschule sagte vor Jahren in einem Vortrag, dass es Aufgabe der Sonderschulen sei, ihre Schüler zu beschützen, sie in einer geschützten Umgebung aufwachsen zu lassen, und sie nach ihren Möglichkeiten zu fördern und lebenstauglich zu machen. Solche Kinder frühzeitig in Konkurrenz mit anderen treten zu lassen, wirke sich negativ für ihre weitere Entwicklung aus. Die Menschen sind unterschiedlich begabt und haben verschiedene Interessen. Das merkt man schon bei kleinen Kindern. Verantwortungsbewusste Politiker müssten den unterschiedlichen Begabungen Rechnung tragen und für ein differenziertes Schulsystem, allerdings mit größtmöglicher Durchlässigkeit der einzelnen Schultypen, sorgen.
Der Vorschlag der Frau Karl ‚Gymnasium für alle‘ geht absolut in die falsche Richtung und beweist, dass diese Dame auf dem Posten einer „Wissenschafts“-Ministerin eine glatte Fehlbesetzung ist. Traurig aber ist, dass die einst so gediegene steirische ÖVP offensichtlich keinen anderen Kandidaten für diesen Posten zur Verfügung hatte. Jeder kleine Dorfschullehrer wäre besser gewesen.